Notiz:
Willi (Willy) Golke (1893–1947) arbeitete als Schlosser bei der Firma Erwin Auert, Fabrik für Feineisenkonstruktionen in Berlin-Weißensee in der Franz-Joseph-Straße 9-11 (heute Liebermannstraße), einem Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Feineisenkonstruktionen spezialisierte. Das Unternehmen war ein bedeutender Akteur der deutschen Rüstungsindustrie und hat, wie viele andere Betriebe dieser Zeit, während des Zweiten Weltkriegs ZwangsarbeiterInnen eingesetzt. In diesem Betrieb war Willi Golke bei einer kommunistischen Widerstandszelle gegen das NS-Regime aktiv. Diese Widerstandsgruppe war Teil der Uhrig-Römer-Gruppe, die in zahlreichen Betrieben in Berlin, Brandenburg und München Betriebszellen unterhielt. Zu der Widerstandszelle gehörten u. a. Kurt Krüger, Willy Krüger, Erwin Nöldner, Arthur Pieper (1909–1945), Friedrich Siedentopf und Gustav Widrina. Nach einer Verhaftungswelle in der Fabrik wurde Willy Golke zu vier Jahren Haft verurteilt.
Gustav Widrina (*25.06.1890 Ruden, Ostpreußen - 23.11.1942) wurde im KZ Sachsenhausen ermordet, Erwin Nöldner (29.04.1913 - 06.11.1944) und Fritz Siedentopf (14.04.1906 oder 1908 - 28.08.1944) wurden im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.
Quellen:
Luise Kraushaar: Berliner Kommunisten im Kampf gegen Faschismus
Hans-Rainer Sandvoß: Die "andere" Reichshauptstadt, Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933-1945
https://www.gedenktafeln-in-berlin.de/nc/gedenktafeln/gedenktafel-anzeige/tid/widerstandskaempfer-10/
https://www.ns-zwangsarbeit.de/recherche/lagerdatenbank/