Notiz: Alexander Dolezalek (1914-1999) arbeitete während der NS-Zeit als „Volkstumsspezialist“ unter anderem für das Reichssicherheitshauptamt (RSHA), das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS (RuSHA), und das SS-Hauptamt (SS-HA), zuletzt im Range eines SS-Hauptsturmführers. In diesem Zusammenhang war er unter anderem knapp zwei Jahre lang (März 1940 - Januar 1942) Leiter der Planungsabteilungen der Ansiedlungsstäbe Litzmannstadt (Łódź) und Posen (Poznań) und schließlich auch mit der Ausarbeitung neuer Versionen des Generalplans Ost sowie eines Entwurfs für ein zukünftiges Europa betraut.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit lebte er zunächst unter falschem Namen in Mecklenburg, ehe er nach einer zwischenzeitlichen Verhaftung durch den NKWD 1951 nach West-Berlin floh. Bis mindestens 1957 war er offenbar für die Organisation Gehlen bzw. den BND aktiv. Anfang/Mitte der 1950er Jahre zog er nach Vlotho (Westfalen), wo er in der politischen Bildungsarbeit und hierbei insbesondere für das Gesamteuropäische Studienwerk e.V. – Teil des sogenannten „Bildungskonzerns Vlotho“ – tätig wurde, das er selbst mit gegründet hatte.
Unter dem Titel „Dokumentenkabinett. Studien-Sammlung für europäische Geschichte, Gegenwart und Zukunftsplanung
“ baute er eine umfangreiche Sammlung historischer Objekte von teilweise erheblichen Wert auf, die er schließlich weitestgehend dem Deutschen Historischen Museum (DHM) übermachte.
Text: SJS (Stiftung Topographie des Terrors), Stand: 1.11.2021.