Notiz: Karl Braun war von 1904 bis 1920 leitender Botaniker am "Kaiserlichen Biologisch-landwirtschaftlichen Amani Institut" in der damaligen Kolonie "Deutsch-Ostafrika", heute Tansania. Viele Stempel in Büchern aus seinem Nachlass, die sich heute u. a. in der
Bibliothek des Botanischen Gartens Berlin befinden, tragen daher den Zusatz "Amani (Deutsch Ost-Afrika)".
Der Botanische Garten Berlin, der selbst eng mit dem Amani-Institut verbunden war, kaufte 1943 auf legale Weise ca. 900 Bücher und viele Sonderdrucke aus dem Nachlass von Karl Braun an, der ab 1921 die Zweigstelle der "Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft" in Stade leitete. Braun war nicht NS-verfolgt und bei den Büchern aus seinem Vorbesitz handelt es sich folglich nicht um NS-Raubgut.
Braun legte allerdings während seiner Tätigkeit für das Reichskolonialamt eine vielseitige Sammlung von Objekten an, deren Erwerb unter den Bedingungen der deutschen Kolonialherrschaft stattfand. Mit Förderung des
Deutschen Zentrums Kulturgutverluste erforschen die Museen Stade daher seit 2022 die dortige
Sammlung Karl Braun.