Mayer, August Liebmann

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 19642
Tätigkeit/Titel/Branche:
Kunsthistoriker, Dr. phil
Hauptkonservator span. Malerei
außerordentlicher Professor Uni München (nach 1920)

Geburt: 27. Oktober 1885 in Griesheim
Inhaftierung: 24. März 1933
Emigration: 1935 in Paris (oder 1936)
Enteignung: 1941 in Paris
Deportation: 1944 in Ausschwitz
Tod: 12. März 1944 in Ausschwitz

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: ja
GND: https://d-nb.info/gnd/117542563
Notiz: August Liebmann Mayer (* 27.10.1885 Griesheim ⴕ 1944 KZ Auschwitz) war Kunsthistoriker und einer der führenden Experten für spanische Malerei. Ab 1904 widmete er sich dem Studium der Kunstgeschichte, drei Jahre Später promovierte er bei Heinrich Wölfflin und arbeitete ab 1909 in verschiedenen Positionen an der Alten Pinakothek in München. Ab 1912 war er zudem Privatdozent und wurde 1920 zum außerordentlichen Professor an der Universität München berufen. Mit seiner Frau Aloisia (ⴕ 1941 Paris) hatte er eine Tochter. Bereits in Weimarer Zeit wurde Mayer verleumdet und antisemitisch verfolgt. Auf Grund der Hetzkampagne gegen ihn kündigt er seine Anstellungen 1931. Am 24.03.1933 bereits wird er inhaftiert und mehrere Monate festgehalten. Im April werden gegen ihn Steuernachforderungen in Höhe von 115.000 RM erhoben. Da er diese Summe nicht bezahlen konnte, wurde stattdessen sein Haus konfisziert. Am 15.06. scheiterte sein Selbstmordversuch, woraufhin er am 11. Juli 1933 aus der Haft entlassen wurde. 1935/36 emigriert er, inzwischen mittellos, nach Frankreich, wo er in Paris weiterhin als Kunsthistoriker tätig ist. Nach der Kriegserklärung Frankreichs gegen Deutschland wird er von den Franzosen interniert. Nach seiner Freilassung ist ein Teil Frankreichs bereits besetzt, weswegen er nicht zu seiner Familie nach Paris zurückkehren kann, sondern sich im unbesetzten Gebiet aufhalten muss. Zunächst in Nizza, dann ab 1943 in Monaco. 1941 wurde durch den ERR eine Fahndung nach Mayer in Paris eingeleitet, in deren Verlauf seine Wohnung durchsucht und 1942 seine Bilder und seine Bibliothek geraubt wurden. Im Februar 1944 wurde sein Aufenthaltsort an die Gestapo verraten. Er wurde über das Sammellager Drancy nach Ausschwitz deportiert, wo er vermutlich am 12. März 1944 ermordet wurde.
Seine Fachbibliothek sollte in den Besitz von Hermann Göring übergehen, jedoch mussten die Bücher zum Schutz zunächst nach Schloss Kogl ausgelagert werden. Dort wurden sie von den Amerikanern aufgefunden und über den Münchner CCP 1947 an das ZI übergeben.

Darleen Pappelau (Universitätsbibliothek Frankfurt am Main), Stand vom 15.05.2025
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