de Rothschild, Édouard

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 19652
Tätigkeit/Titel/Branche:
Präsident des Consistoire central israélite (nach 1911)

Geburt: 24. Februar 1868 in Paris
Emigration: 1940 in Lissabon und New York
Tod: 30. Juni 1949 in Paris

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: ja
Notiz: Édouard Alphonse James de Rothschild (* 24.02.1868 Paris ⴕ 30.06.1949 Paris) war mit Germaine Alice Halphen (* 1884 Paris ⴕ 1975) verheiratet. Nach dem Tod seines Vaters erbte er die Bank Rothschild Frères, Anteile am Weingut Château Lafite-Rothschild und seine Gemäldesammlung. Außerdem war er 1911 bis 1940 Präsident des Consistoire central israélite. Das Ehepaar beherbergte ab März 1939 im Schloss Ferrières-en-Brie bis zu 150 geflohene Juden aus Deutschland. Nach der Besetzung Frankreichs 1940 waren sie jedoch selbst gezwungen zu fliehen, ihnen gelang über Lissabon die Ausreise nach New York. Im Dezember 1940 wurde ihm die französische Staatsbürgerschaft entzogen. Ein Inventar des Familienbesitzes sollte von Vertretern der Domänenverwaltung aufgestellt werden. Der Besitz in der freien Zone wurde von den Behörden eingezogen. Nur der Anteil seines Sohnes Guy an der Bank blieb in dessen Besitz. Die eingesetzten Verwalter überließen ihm schließlich die Leitung. Der meiste Besitz lag jedoch in der besetzten Zone und wurde von den Deutschen eingezogen. Seine Kunstsammlung und seine Rennpferde (Mrz. 1941) wurden von der Wehrmacht beschlagnahmt. Außerdem wurde aus Schloss Ferrières-en-Brie eine Erholungsstätte für deutsche Wehrmachtangehörige. 1944 kehrte Édouard nach Frankreich zurück, seine Kunstsammlung wurde durch die Alliierten 1945 restituiert, sowie die meisten beschlagnahmten Pferde. Nach seinem Tod erbte sein Sohn Guy die Bank, die Kunstsammlung und die Schlösser.
Darleen Pappelau (Universitätsbibliothek Frankfurt am Main), Stand vom 19.05.2025.

Verknüpfte Person/Körperschaft
Halphen, Germaine Alice (ist verheiratet mit)
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