Notiz: Leopold Ullstein gab seit 1877 als Verleger verschiedene Zeitschriften und Tageszeitungen heraus. 1903 gründeten die Söhne von Leopold den Ullstein Buchverlag, der rasch unter der Leitung von Emil Herz zu einem der führenden deutschen Buchverlage aufstieg. Zwischen 1933 und 1945 unterlag der Ullstein Verlag einem dramatischen Wandel. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 geriet der traditionsreiche Verlag, der zuvor für seinen liberalen und modernen Journalismus bekannt war, zunehmend unter staatlichen Druck. Die kritische, kosmopolitische Ausrichtung sowie jüdische Verbindungen der Ullstein-Familie machten den Verlag zum Ziel der NS-Gleichschaltung. Bereits 1933 traten erste staatliche Eingriffe auf, und 1934 wurde der Verlag infolge des repressiven Drucks über Strohmannstrukturen – etwa via des nationalsozialistisch kontrollierten Eher-Verlags – veräußert. Diese erzwungene Übergabe markierte das Ende der Unabhängigkeit des Hauses. 1937 erfolgte schließlich die Umstrukturierung: Der einst einflussreiche Ullstein Verlag wurde in den Deutschen Verlag integriert, wodurch das Unternehmen systematisch in das Propagandamaschinarium des Regimes verwandelt wurde.
Geschichte des Ullstein-Verlages:
https://www.ullstein.de/verlag/ullstein-verlagsgeschichte
Ullstein-Verlag auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ullstein_Verlag
Ullstein – Ein Verlag in Familienhand
https://www.genealogie-werkstatt-berlin.de/ullstein-ein-verlag-in-familienhand
[PH, Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Stand Januar 2025]