Bosch, Bernhard

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 19796
Tätigkeit/Titel/Branche:
Regierungsrat

Geburt: 29. Juni 1904 in Kleve
Tod: 2. März 2004 in Kleve

Adresse:
Goethestr. 11, Köln (1982)

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: unbekannt
GND: http://d-nb.info/gnd/1280165189
Notiz: Bernhard Bosch, geb. am 29.06.1904 in Kleve, studierte in Köln und Bonn, erwarb das Lehrerexamen für die Volkschule und später auch für das Gymnasium. Seine Studienschwerpunkte waren Psychologie und Psychiatrie / Neurologie. In Bonn war er von 1928 bis 1933 als Lehrer an der Versuchsschule der Pädagogischen Akademie tätig.  1934 legte er die Schrift „Grundlagen des Erstunterrichts“ vor, die als psychologische Dissertation angenommen wurde. Da er sich in der Schrift auf die Arbeiten von jüdischen Autoren berief, konnte das Werk erst 1937 gekürzt erscheinen.
Bosch engagierte sich in „Friedensbund deutscher Katholiken“ und bei den „Religiösen Sozialisten“. Das Habilitationsvorhaben wurde ihm vom SS-Mann Obenauer als Dekan (Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn von WS1937/38 bis WS1939/1949) mit politischer Begründung verweigert.                   
1937 kündigte Bosch seine Stelle an der Schule und ging als Psychologe zur Wehrmacht, zunächst zu einer Einheit nach Kassel. Zu dieser Zeit war er in der Parteikartei der NSDAP registriert, offenbar ohne sein Zutun. Die Parteimitgliedschaft wurde formal nicht vollzogen, da er Wehrmachtsangehöriger war. Bei der Wehrmacht führte Bosch im Zivilrang eines Regierungsrates Eignungsprüfungen von Luftwaffenaspiranten durch. 1941 wechselte er in den Sanitätsdienst in ein Lazarett für Hirnverletzte in Bad Ischl.
Nach dem Krieg war er von 1946 bis 1954 an der Abteilung Vechta der Pädagogischen Hochschule in Niedersachsen tätig, danach von 1954 bis zur Emeritierung 1969 als Professor für Heilpädagogik an der Universität Köln.
Dr. Bernhard Bosch wurde aus politischen Gründen in seiner beruflichen Laufbahn behindert. Es liegen bis jetzt keine Anzeichen auf einen Entzug von Kulturgütern vor. [FIZBw, EL]
 
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