Notiz: Der Beginn des Verbandes lässt sich auf 1919 zurückführen. Die Eltern sollten die Stimme der Kinder in den Lehrerkonferenzen sein. Außerdem sollten Waisen und Schulen in ärmeren Regionen unterstützt werden. Es fehlte eine Organisation, welche das Deutschtum in Lettland zusammenfasst. Die konstituierende Versammlung des Elternverbandes fand schließlich am 13. Mai 1920 in Riga statt. Als Aufgabe wurde festgelegt deutsche Schulen in Lettland zu verbinden, zu unterstützen, zu gründen und anzugliedern. Ab Oktober 1920 wurde neben der Gruppe in Riga begonnen Ortsgruppen im Umland zu gründen. Bereits im Februar 1922 waren 22 Ortsgruppen zu verzeichnen. Bereits 1921 gründete der Verband gemeinsam mit dem Deutschbaltischen Lehrerverband und der Literarisch-praktischen Bürgerverbindung die Deutsche Lesehalle. 1925 gab es neben der Zentrale in Riga, welche den Verwaltungsrat und den Vorstand der Ortsgruppe Riga beheimatete, 31 Ortsgruppen im übrigen Lettland. Die vom Deutschen Elternverband unterhaltene Bibliothek wurde 1939, aufgrund der Umsiedlung der Deutsch-Balten, in die Staatsbibliothek inkorporiert.
Diese Umsiedlung war 1939 bis 1941 Teil der nationalsozialistischen Umsiedlungspolitik, um deutschstämmige im Ausland zurück ins Reich zu holen. Sie wurden in annektierten Gebieten zur Neuansiedelung aufgerufen. Wenn auch formal freiwillig, standen die Deutschen in Lettland unter großem politischen Druck das Land zu verlassen, sogar unter Androhung des Verlustes deutscher Staatsangehörigkeit. Ihr Eigentum sollten sie zurücklassen, der Wert wurde dem Reich gutgeschrieben, der Verlust sollte im neuen Land ausgeglichen werden, meist geschah dies durch enteignetes jüdisches Eigentum.
Darleen Pappelau (Universitätsbibliothek Frankfurt am Main), Stand vom 27.06.2025