Vries, Meijer de

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 19880
Tätigkeit/Titel/Branche:
Leiter der öffentlichen Bibliothek in Hilversum (circa 1910)
Beamter für Arbeitshilfe im Sozialministerium
Leiter der Abteilung für Arbeitsexpansion
Regierungskommissar beim Nationalen Dienst zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (nach 1939)
„Generalberater“ des Judenrates (nach 1941)

Geburt: 6. August 1891 in Amsterdam
Eheschließung: 7. November 1917 in Hilversum
Inhaftierung: in Westerbork
Tod: 13. November 1980

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: möglich
Notiz: Meijer de Vries wird am 06. August 1891 in Amsterdam als Sohn von Emanuel de Vries, *1850 Ootmarsum Maler, und seiner Frau Vrouwtje de Haas, *1857 Ommen, geboren. Meijer engagierte sich in jungen Jahren im sozialdemokratischen Vereinsleben. Mit 19 war er bereits Leiter der öffentlichen Bibliothek in Hilversum. Er heiratete am 07. November 1917 in Hilversum Frederika Johanna Knegt, *1892 Hilversum nicht-jüdisch, mit der er ein Jahr später die Tochter Meta bekam, *1918 Den Haag. Im selben Jahr zogen sie von Hilversum nach Den Haag. Obwohl er lediglich eine Grundschulausbildung hatte wurde er in den 1930er Jahren zum Beamten für Arbeitshilfe im Sozialministerium. Außerdem war er Leiter der Abteilung für Arbeitsexpansion. 1939 wurde er zum Regierungskommissar beim Nationalen Dienst zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ernannt. Zudem war er in der Gewerkschaft und half jüdischen Flüchtlingen. Während der Besatzung wird er selbst auf Grund seiner jüdischen Herkunft entlassen. Im September 1941 wird er zum „Generalberater“ des Judenrates ernannt, es handelte sich dabei um eine ehrenamtliche Position. Lediglich Reise- und Aufenthaltskosten wurden ihm erstattet. Trotz seiner „Misch-Ehe“ wurde er mit anderen führenden Persönlichkeiten des Judenrats in Westerbork interniert. Nach dem Krieg wandte man sich an ihn und Prof. Cohen, den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, um Wiedergutmachung zu erhalten. Er verstirbt schließlich am 13. November 1980.
Darleen Pappelau (Universitätsbibliothek JCS Frankfurt am Main), Stand vom 02.07.2025

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