Abtei Neuburg

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 19885
Adresse:
Ziegelhausen (Heidelberg)

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: möglich
Eigentümer: möglich
Notiz: Nach vielzähligen Besitzwechseln wird die Abtei Neuburg 1926 von Alexander Oskar von Bernus der Erzabtei Beuron zum Kauf angeboten. Diese erwirbt am 01.09. das Gebäude und bereits im Dezember ziehen Benediktinermönche ein. Diese hatten zuvor versucht sich auf dem Michaelsberg bei Bruchsal niederzulassen. Der erst 1929 ernannte Abt Adalbert von Neipperg legte 1934 bereits sein Amt nieder. Er floh zunächst nach Österreich und von dort später nach Jugoslawien, wo er in jugoslawische Gefangenschaft geriet und 1948 ermordet wurde. Seither wurde die Abtei von Administratoren geführt. Zur Vorbeugung einer Aufhebung des Klosters wurde dieses 1942 mit einer eigenen Pfarrkuratie ausgestattet. (Von dieser trennte man sich 1960 wieder.) Auch wenn die Abtei die NS-Zeit überdauerte, kam es auch hier zu Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Verhören.
Gegen Ende des Krieges nahm die Abtei Personen aus einem Altersheim, mitsamt der betreuenden Ordensschwestern, aus dem zerbombten Rheinland (Ruhrgebiet, Wanne-Eickel) bei sich auf. Möglicherweise versuchte man dadurch eine Aufhebung des Klosters zu verhindern. Zeitweise lebten zusätzlich Kinder aus dem Waisenhaus St. Paulusheim in Heidelberg in der Abtei. Im September quartierte sich zudem die Organisation Todt ein. Diese erbaute auf dem Gelände Baracken, welche später auch vom Roten Kreuz genutzt wurden. Zwar wurde die Abtei während der NS-Zeit nicht aufgehoben, sie stand jedoch unter strenger Beobachtung. Die errichteten Baracken dienten nach dem Krieg Vertriebenen aus Ostgebieten als Unterkunft, das Lager bestand bis zum Ende der 1950er Jahre.
Darleen Pappelau (Universitätsbibliothek JCS Frankfurt am Main), Stand vom 03.07.2025

Verknüpfte Person/Körperschaft
Benediktiner-Kloster St. Michaelsberg (steht in Beziehung mit)
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