Deutsch-Israelitische Gemeinde zu Hamburg

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 4281
Tätigkeit/Titel/Branche:
Jüdische Gemeinde

Gründung: 1812 in Hamburg
Auflösung: 1942 in Hamburg

Adresse:
Bornplatz, Hamburg

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: unbekannt
Notiz: Die DIG zu Hamburg entstand als selbständige jüdische Gemeinde nach Auflösung der → Dreigemeinde AHW (Altona, Hamburg, → Wandsbek) im April 1812. 1902 erwarb die Jüdische Gemeinde einen Bauplatz von der Finanzdeputation, den Bornplatz. 1904 begann dort der Bau der Synagoge nach den Plänen der Architekten Ernst Friedheim und Semmy Engel. Das Gebäude umfasste insgesamt 1200 Plätze - 700 für Männer und 500 für Frauen. Der Bornplatzsynagoge schloss sich ein Gemeindezentrum an. Man erkannte die städtebauliche Einheit, die Gemeinsamkeit, aber dennoch eine klare Abgrenzung zwischen sakralem Synagogenbau und dem Nebengebäude. Im Nebengebäude befanden sich Verwaltungsräume, eine Wochentagsynagoge, die Mikwe (rituelles Tauchbad), ein Vorlesesaal und einige weitere Nutzräume.
Die Gestapo ließ bis zum Ende des Krieges nur noch einen sehr eingeschränkten Zusammenschluss der Hamburger Juden unter Leitung eines »Vertrauensmannes« zu. Als das NS-Regime Anfang Mai 1945 zusammenbrach, befanden sich noch 647 »Juden« in Hamburg. 8.877 namentlich ermittelte Juden in und aus Hamburg, wahrscheinlich annähernd 10.000, wurden Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungen.
Am 8. Juli 1945 versammelten sich zwölf Überlebende der alten jüdischen Gemeinde von Hamburg, um einen Arbeitsausschuss und eine Kultuskommission einzusetzen. Insgesamt 80 Juden wollten die Gemeinde neu gründen. Das American Jewish Distribution Committee und das englische Jewish Committee for Relief Abroad organisierten und unterstützten finanziell die neue Gemeinde, die am 18. September 1945 mit einer Versammlung von 72 Personen neu gegründet wurde. Im gleichen Jahr beantragte die jüdische Gemeinde beim Senat von Hamburg die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts, was ihr im Oktober 1948 zugestanden wurde. Die gleiche Rechtsform hatte die jüdische Gemeinde Hamburg bereits bis 1938 gehabt. 1947 zählte die jüdische Gemeinde von Hamburg 1.268 Mitglieder.

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