Krotoszyner, Rosa

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 4672
Geburt: 17. Oktober 1884 in Kempen in Posen
Tod: 29. Oktober 1941 in Berlin

Adresse:
Siemensstr. 14, Berlin NW 87

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: ja
Notiz: Über Rosalie Krotoszyner (geb. Lubliner), auch Rosa oder Rose genannt, ist wenig bekannt. Rosa wurde am 17. Oktober 1884 als Tochter der Eheleute Moritz und Johanna Lubliner (geb. Friedmann) in Kempen (älter auch Langenfurt, heute pl. Kępno) geboren. Sie war eines von sieben Kindern. Die Familie war Teil der jüdischen Religionsgemeinschaft. Zu einem unbekannten Zeitpunkt siedelte Rosa Lubliner nach Berlin um, wo sie am 4. August 1914 den aus Breslau stammenden Kaufmann Leo Krotszyner (1879–1941) heiratete. Das Berliner Adressbuch nennt 1916 mit der Riehlstraße 13 im Bezirk Charlottenburg die vermutlich erste Berliner Wohnadresse der Familie. Bereits ein Jahr zuvor, am 28. Juli 1915, kam die gemeinsame Tochter Johanna Marie zur Welt. Am 27. März 1917 wurde Helmut und am 19. Juni 1919 Manfred Moritz Ludwig Krotoszyner in Berlin geboren.

Über Rosalie Krotoszyner (geb. Lubliner), auch Rosa oder Rose genannt, ist wenig bekannt. Rosa wurde am 17. Oktober 1884 als Tochter der Eheleute Moritz und Johanna Lubliner (geb. Friedmann) in Kempen (älter auch Langenfurt, heute pl. Kępno) geboren. Sie war eines von sieben Kindern. Die Familie war Teil der jüdischen Religionsgemeinschaft. Zu einem unbekannten Zeitpunkt siedelte Rosa Lubliner nach Berlin um, wo sie am 4. August 1914 den aus Breslau stammenden Kaufmann Leo Krotszyner (1879–1941) heiratete. Das Berliner Adressbuch nennt 1916 mit der Riehlstraße 13 im Bezirk Charlottenburg die vermutlich erste Berliner Wohnadresse der Familie. Bereits ein Jahr zuvor, am 28. Juli 1915, kam die gemeinsame Tochter Johanna Marie zur Welt. Am 27. März 1917 wurde Helmut und am 19. Juni 1919 Manfred Moritz Ludwig Krotoszyner in Berlin geboren.

Laut dem Jüdischen Adressbuch für Gross-Berlin für die Jahre 1929/30 lebte die Familie Krotoszyner nun in der Berliner Str. 153 in Berlin-Charlottenburg. Seit 1929 führte das Berliner Adressbuch die Adresse „NW 87, Hansaufer 6“ als neue Wohnanschrift. 1933 war die Familie in ihre letzte gemeldete Berliner Wohnadresse in der Siemensstraße 13–14, Berlin Tiergarten, umgezogen, die sich mit dem nur noch vage zu erkennenden Eintrag im Band Biologische Spaziergänge durch Kleintier- und Pflanzenwelt deckt. Die seit dem 17. Mai 1939 erhobene Volkszählung im Deutschen Reich zeigte an, dass alle Familienmitglieder weiterhin in der Siemensstraße 13–14 gemeldet gewesen sind.

Die Familie war dem NS-Verfolgungsapparat ausgeliefert. Im Herbst 1941 musste die Familie den Deportationsbefehl erhalten haben. Noch bevor es zur Deportation kam, verstarb Rosa Krotoszyner am 29. Oktober 1941 im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße in Berlin-Gesundbrunnen. In der Sterbeakte ist als Todesursache „Angina pectoris“, eine Verengung der Herzkranzgefäße, angegeben. Am 3. November 1941 erfolgte die Beisetzung.
Wenige Tage danach, am 14. November 1941, musste sich Witwer Leo Krotoszyner mit seinen Kindern am Bahnhof Berlin-Grunewald einfinden. Die Familie Krotszyner wurde mit 1.026 weiteren Personen mit dem „5. Osttransport“ in das Ghetto Minsk deportiert. Nachdem der Transport Minsk am 18. November 1941 erreicht hatte, verliert sich die Spur der Familie Krotszyner. Leo Krotszyner und seine Kinder Johanna, Helmut und Manfred wurden in der Shoah ermordet.

Quellen:
  • Berliner Adreßbuch 1929, hier Bd. 1. Berlin: August Scherl, S. 1878.
  • Berliner Adreßbuch 1933, hier Bd. 1. Berlin: August Scherl, S. 1427.
  • Jüdisches Adressbuch für Gross-Berlin : Ausgabe 1929/1930. Berlin: Goeda Verlagsantsalt, S. 181.
Stephan Kummer (Zentral- und Landesbibliothek Berlin) Stand vom 25. Juni 2025
Verknüpfte Personen/Körperschaften
Res.-San.-Kom[.][?] (mögliche Verbindung)
[?], Salomea (mögliche Verbindung)
Wird geladen...