Meyersohn, Siegbert

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 8654
Address:
Mühlenstraße 13, Schivelbein (heute Polen)
Maikowskistr. 107, Berlin-Charlottenburg

Tätigkeit/Titel/Branche:
Dr., prakt. Arzt (1911 bis 1942)

Geburt: 1. Februar 1886 in Bromberg/Bydgoszcz
Tod: 14. Dezember 1942 in Riga oder Auschwitz
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: möglich
Notiz: Dr. Siegbert Meyersohn wurde am 01. Februar 1886 in Bromberg (heute Bydgoszcz/Polen) als Sohn von Moritz (1858 - 1926) und Herietta (geb. Horwitz 1856 - 1927) Meyersohn geboren. Er hatte 3 Geschwister Erna, Margarethe (Lotte) und Herbert.

Nach seinem Abitur 1905, begann er Medizin in Freiburg zu studieren. Seine Dissertation schrieb er 1910 an der Universität Freiburg.

1914, zu Beginn des 1. Weltkriegs, wurde er als Arzt zum Militär eingezogen und gehörte zum Bayrischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 6 (Fürth). Seine Entlassung aus dem Militärdienst erfolgte am 5.12.1918.
In den Militärakten von 1914 ist als Wohnort Schivelbein angegeben sowie seine Frau Käthe, ein Kind und seine Eltern Moritz und Henrietta.
Die von uns gefundene Provenienz weist ihn als praktischen Arzt in Schivelbein aus.

Siegbert Meyersohn heiratete am 17.10.1913 Käthe (auch Kaethe oder Käte) Salomon aus Schivelbein. Am 11.08.1914 wurde seine erste Tochter Lisa Therese in Schivelbein geboren und am 03.03.1921 Tochter Eva.

Laut dem Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der national-sozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945, des Bundesarchivs, wurde Siegbert Meyersohn im Dezember 1938, für einen unbekannten Zeitraum (Tage oder Wochen), im Konzentrationslager Sachsenhausen interniert.


Im September 1939 zogen Siegbert, Käthe und Eva Meyersohn aus Schivelbein nach Berlin. Tochter Lisa Therese Meyersohn war bereits 1936 nach Berlin gegangen und arbeitete im Jüdischen Krankenhaus als Krankenschwester.

Am 14.12.1942 wurden Siegbert, Käthe und Eva Meyersohn mit dem 25. „Osttransport“ ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und ermordet.
Verschiedene Quellen geben auch Riga als Deportations und Todesort an.

Im Register des Standesamtes Berlin ist am 08. November 1948 der Zeitpunkt des Todes mit „Anfang 1943 Riga/Lettland im Konzentrationslager verstorben“ angegeben.
Sämtliches Vermögen der Deportierten wurde vom Deutschen Reich eingezogen und ging damit aufs Reich über.
Die letzte Berliner Adresse der Familie wird in den Papieren des Standesamtes Berlin-Ost mit Maikowskistr. 107, Berlin-Charlottenburg angeben.


Einzige Überlebende der Familie war die Tochter Lisa Therese Meyersohn (11.08.1914 Schivelbein - 2001 Brasilien). Sie konnte sich in den Kriegsjahren in Berlin verstecken und wanderte 1948 nach Brasilien aus. Sie verstarb dort, unverheiratet und kinderlos, 2001.
Verwandte Personen/Körperschaften
Meyersohn, Kaethe (mögliche Verbindung)
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