Katzenstein, Simon

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 9496
Address:

Tätigkeit/Titel/Branche:
Jurist, Politiker (SPD), Schriftsteller, Redakteur (nach 1890)

Geburt: 1. Januar 1868 in Gießen
Emigration: 1935 in nach Schweden
Tod: 28. März 1945 in Solna, Schweden
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: ja
GND: http://d-nb.info/gnd/125805616
Notiz: Simon Katzenstein (1868 - 1945)  war ein deutscher Sozialdemokrat und Politiker (SPD). Er wurde am 1. Januar 1868 in Gießen geboren. Er war eines von fünf Kindern des jüdischen Ehepaars Sigmund Katzenstein und Sophie Löb. Eine seiner Schwestern war die Sozialpolitikerin und Frauenrechtlerin Henriette Fürth.
Bereits als junger Mann trat Simon aus der jüdischen Gemeinde aus und 1898 in die SPD ein.
Katzenstein studierte nach dem Abitur in Gießen und Leipzig Geschichte und Philosophie sowie Rechts- und Staatswissenschaft. Ab 1890 war er Rechtsreferendar in Gießen, wurde jedoch vor seiner Staatsprüfung, aus politischen Gründen, entlassen. Von da an arbeitete er als politischer Schriftsteller und Redakteur in Leipzig, Mainz und Berlin.
1896 wurde er aufgrund von Verstößen gegen das Pressegesetz in Sachsen zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Ab 1903 arbeitete er in Berlin als Publizist und Lehrer an Arbeiterbildungs-, Gewerkschafts- und Parteischulen. Er gab die Zeitschrift Der Abstinente Arbeiter und das Verbandsblatt des Deutschen Arbeiter-Abstinentenbundes (DAAB) heraus.
Von 1915 bis 1918 war er Stadtverordneter in Berlin-Charlottenburg, ab 1925 Bezirksverordneter. Von 1919-1920 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung.
In den Jahren 1928 bis 1933 gab er die Zeitschrift des „Arbeiter-Abstinentenbundes“ heraus und war sozialpolitischer Mitarbeiter des „Vorwärts“ sowie der Zeitschriften „Deutsche Freiheit“ und „Westland“.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 ging er ins Saargebiet, das zu diesem Zeitpunkt noch unter Völkerbundsmandat stand. Nach dessen Angliederung an Deutschland 1935, floh er nach Schweden. Nach seiner Emigration war er Beisitzer im Vorstand der Gruppe Stockholm der Sozialdemokraten im Exil (Sopade). Die Nationalsozialisten bürgerten ihn 1940 aus.
Simon Katzenstein verstarb am 28. März 1945 in Solna (Schweden).
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