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(ausgesondert) : [Fünf Tora-Fragmente von mind. zwei unterschiedlichen Torarollen]
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Exemplar

Identifier/Permalink:
Object 262083
Verwandte Person/Körperschaft
Jüdische Gemeinde zu Berlin (Restitutionsempfänger*in)
Autor

Titel
[Fünf Tora-Fragmente von mind. zwei unterschiedlichen Torarollen]
Bandanzahl
5
Erscheinungsort 
Osteuropa u.a.
Signatur
(ausgesondert)
Location
Standort;Freie Universität Berlin;Universitätsbibliothek;[LEER]
Bewertung
Das Objekt enthält keine Hinweise auf NS-verfolgte Eigentümer*innen
Weitere Informationen zu diesem Objekt
Hintergründe:
In den 1970er-Jahren wurden 5 Tora-Fragmente anonym vor den Türen des Instituts für Judaistik abgelegt. Das genaue Datum und evtl. verbundene Details sind nicht dokumentiert. Im Anschluss nutzte man die Teilstücke für eine unbekannte Zeit als Anschauungsmaterial im Lehrbetrieb. Erst 2019 wiederentdeckten Mitarbeiter*innen der UB die Fragmente und übergaben diese mit der Bitte, eine Untersuchung anzustrengen, an die Arbeitsstelle für Provenienzforschung.

Untersuchungsergebnisse:
Es handelt sich um 5 Tora-Fragmente, die sich in der Größe und im Umfang unterscheiden. Anhand des Pergaments konnten wir erkennen, dass es sich um mindestens zwei verschiedene Toraschriftrollen gehandelt haben musste. Mithilfe der Tora-Schriftgelehrten gelang es uns, zwei Schrifttypen zu identifizieren, mit der uns eine geografische Zuordnung möglich wurde.
Das dickere Klaf gestaltete der Sofer mit dem Schrifttyp ktav Admor HaZaken. Drei der Fragmente ließen sich deshalb der chassidischen Bewegung um Schneur Salman von Liadi (1745-1812) zuordnen. Diese Teilstücke hatten ihren Ursprung demnach in Osteuropa. Die anderen zwei Fragmente hatten neben dem auffällig dünneren Pergament auch eine andere Schriftart vorzuweisen. Hierbei handelt es sich eindeutig um die typisch aschkenaische Form des ktav Beit Yosef, die im west-, mittel- und osteuropäischen Raum bis dato angwendet wird.
Der Zustand der Pergamente ist mitunter dürftig und mittlere bis schwere Gebrauchsspuren erkennbar. Bei einem Fragment ist ein auffälliger Ausschnitt vorhanden, der mutwillig erscheint, da er mitten in den Text erfolgte. Eine Zweckentfremdung im Zusammenhang mit dem Inhalt der entsprechenden Passagen (2. Buch Moses, Kapitel 8) kann eigentlich ausgeschlossen werden. Aufgrund dieser Beschädigung und aufgrund der Tatsache, dass die Fragmente nicht mehr auf den Rollstäben angebracht sind, müssen die Tora-Fragmente als entweiht beurteilt werden.

Ein NS-verfolgungsbedingter Entzug oder eine andere Form der unrechtmäßigen Entwendung kann nicht ausgeschlossen werden.

Größe:
3 Teilstücke = HöhexBreite: 55x50 cm
2 Teilstücke = HöhexBreite: 53-55x50 cm

Schenkung JGzB, 24.07.2021

Der Wunsch der Freien Universität Berlin war es, dass die Teilstücke in die Genisa (dt. Depot) überführt und später auf einem jüdischen Friedhof bestattet werden sollen. Wir möchten damit dem jüdischen Brauch nachkommen, der sich aus dem dritten Vers der Mischna im Traktat Schabbat 115a ableitet: „Man darf alle heiligen Schriften aus einer Feuersbrunst retten, ob man aus ihnen liest oder nicht. Auch wenn sie in irgendeiner anderen Sprache geschrieben sind.“
Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit der Jüdischen Gemeinde zu Berlin einen Ort gefunden haben, womit diese Fragmente in die jüdische Religionsgemeinschaft zurückkehren können.