Das
Domkandidatenstift in Berlin war ein bedeutendes Predigerseminar, das 1854 unter König Friedrich Wilhelm IV. in der Friedrichstraße eröffnet wurde. Es diente der Ausbildung von evangelischen Geistlichen und war ein Teil der kirchlichen Reformbewegungen des 19. Jahrhunderts. Ab 1858 wurde ein neues Gebäude für das Stift in der Oranienburger Straße errichtet, das von dem Architekten
Friedrich August Stüler entworfen und 1874 vollendet wurde. Das Gebäude war architektonisch im Stil einer altchristlichen Basilika gehalten, mit einem erhöhten Mittelschiff und niedrigeren Seitenschiffen, sowie einer halbrunden Apsis im Osten. Diese Formensprache orientierte sich an historischen Vorbildern und sollte eine Verbindung zur frühchristlichen Liturgie herstellen.
Die Kirche wurde 1944 und 1945 von Bomben getroffen und brannte aus. Trotz der schweren Beschädigungen blieb das Bauwerk in seiner Substanz über Jahrzehnte hinweg gut erhalten und hätte wiederhergestellt werden können. Dennoch wurde es 1972 im damaligen Ost-Berlin gesprengt.
Quelle: https://www.wikiwand.com/de/articles/Domkandidatenstift_(Berlin)