Notiz: Fanny Helene Bonfort wurde am 10. März 1854 in Hamburg geboren. Nach nicht überprüfbaren Angaben wuchs sie in einem liberalen, jüdischen Elternhaus auf. Zunächst besuchte sie eine höhere Mädchenschule und begann daraufhin eine Lehrerinnenausbildung. Bereits mit 18 Jahre erhielt sie eine Stelle als Lehrerin an der Paulsenstifterschule in Hamburg. Später wechselte sie nach Düsseldorf, wo sie ihre Lebensgefährtin Anna Meinertz (1840-1922) kennenlernte. Mit ihr zusammen kehrte sie 1881 zurück nach Hamburg, um dort die Leitung einer höheren Töchterschule zu übernehmen. 1893 reisten beide für zwei Jahre in die USA, auf der sie sich zu unterschiedlichen Möglichkeiten der Wohlfahrtspflege und der Volksbildung insbesondere für Frauen informierten. Nach ihrer Rückkehr eröffnete sie in Hamburg die erste öffentliche Lesehalle und sie war eine der Mitbegründerinnen der am 27. Juni 1896 gebildeten Hamburger Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins.
Nachdem ihre Lebensgefährtin Anna Meinertz 1922 gestorben war, verließ Helene Bonfort die gemeinsame Wohnung in der Beselerstraße 8 und zog in die Großlerstraße 21 in Hamburg. Hier ist sie über Hamburger Adressbücher bis 1939 nachweisbar. Nach unbestätigten Quellen soll Helene Bonfort kurz vor ihrem Tod noch nach München umgezogen sein. Sie starb am 5. Juni 1940. Beigesetzt wurde sie auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg neben ihrer Lebensgefährtin. Die Grabstätte existiert heute allerdings nicht mehr, aber es findet sich ein Gedenkstein im „Garten der Frauen“ auf dem Friedhof in Ohlsdorf.