Monumenta Germaniae Historica

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 19884
Gründung: 1819
Auflösung: 1935
Gründung: 1945

Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: möglich
Eigentümer: ja
Notiz: Anfang 1819 wurde die Monumenta Germaniae Historica durch Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein gegründet. Zunächst war sie jedoch als „Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde“ organisiert, deren Generaldirektion sich am 20. Januar in der Wohnung Steins in Frankfurt konstituierte. 1875 wurde der Verein in eine öffentlich-rechtliche Körperschaft umgewandelt und in Berlin wurde eine Zentraldirektion eingerichtet, die durch das Deutsche Reich finanziert wurde.
1935 wurde die MGH in ein Reichsinstitut für ältere deutsche Geschichtskunde aufgelöst. Genauer: das Berliner Institut der MGH und das Preußische Historische Institut in Rom wurden zusammengelegt und das Reichsinstitut entstand. Die Akademien in Berlin, Wien und München verloren ihren Einfluss und die MGH unterstand fortan einzig dem Reichswissenschaftsminister Rust. Das NS-Regime stattete das Institut mit einem erheblichen Budget aus.
1945 wurde die MGH von Vertretern aller deutschen Akademien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wiederhergestellt, sowie ergänzt durch persönliche Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seit 1949 hat die MGH ihren Sitz in München. 1963 nahm sie die Rechtsform einer Körperschaft des öffentlichen Rechts an und untersteht seither der Rechtsaufsicht des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Sie beherbergt die Weltgrößte Spezialbibliothek zur mittelalterlichen Geschichte.
Die Fachbibliothek der MGH geht zurück auf den Münchner Mittellateiner Ludwig Traube (gest. 1907), dessen Bibliothek dem Deutschen Reich unter der Bedingung übergeben wurde, dass sie der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde für die Erarbeitung von Editionen zur Verfügung steht. Diese paläographisch-handschriftenkundliche Sammlung wurde im Jahre 1911 ideal ergänzt durch die Bibliothek des langjährigen Leiters der Scriptores-Abteilung, Oswald Holder-Egger. Die Bibliothek befand sich bis 1944 in Berlin, wurde während des Krieges in das Schloss Pommersfelden bei Forchheim ausgelagert und 1949 in München aufgestellt.
Die Bibliothek bietet 150.000 Bände in Freihandaufstellung, sowie einen Lesesaal mit 34 Plätzen und 2.500 Bänden für die Arbeit Forschender vor Ort. Der Bibliotheksbestand ist durch ein eigenes Informationssystem erschlossen.
Darleen Pappelau (Universitätsbibliothek JCS Frankfurt am Main), Stand vom 02.07.2025
Verknüpfte Person/Körperschaft
Holder-Egger, Oswald (steht in Beziehung mit)
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