Chachmej Yeshiwa Lublin

Person/Körperschaft

Identifier/Permalink:
Entity 6005
Address:
Lubartowska 85, Lublin (Polen)

Tätigkeit/Titel/Branche:
Yeshiva (1930er)

:
Identifikation Person/Körperschaft: ja
NS-verfolgt: ja
Eigentümer: möglich
Notiz: Die Chachmei Lublin Jeschiwa wurde von Jehuda Mair Schapira gegründet und befindet sich an der Lubartowska-Straße Nr. 35 (ursprüngl. Nr. 57) in Lublin, Polen. Das 1930 erbaute Gebäude wurde von den Nationalsozialisten demoliert, später wieder restauriert und steht heute unter Denkmalschutz. In dem Synagogen- und Schul-Gebäude befindet sich das erste Museum zum Chassidismus in Europa und ein Hotel. (Quelle Wikepedia)
Zum Schicksal der Bibliothek, die mehr als 30.000 Bände umfasste, gibt es keine genauen Quellen. Die Forschung und einige wenige Zeitzeugen beziehen sich auf einen Bericht der HJ Zeitung "Deutsche Jugend zeutiung" vom Februar 1940. Demnach stürmten am 07. September 1939 deutsche Truppen das gebäude und verbrannten alle Bände im Hof. Das Feuer brannte dem Artikel zu Folge 24 h und die jüdischen Bürger mussten der Bücherverbrennung beiwohnen. Dass alle Bücher bei diesem Feuer zerstört wurden, muss angezweifelt werden. Der Artikel wurde auch erst 5 Monate nach dem Ereignis publiziert. Andere Propagandazeitungen griffen den Artikel auch nicht auf, sodass die "Deutsche Jugend Zeitung" alleiniger Berichterstatter war. Prof. Adam Kopociowski von der Lubliner Marie Curie-Skłodowska Universität recherchierte, dass die Bände in die Lubliner Staatsbibliothek überführt worden sind. Dort katalogisierte Rabbiner Ari Lebwohl von April 1941 bis November 1942 im Auftrag der Nationalsozialisten die Bände. Noch bevor er die Arbeit abschließen konnte, wurde er nach Majdanek deportiert und ermordet. Sein Katalog wurde bis heute nicht gefunden. Vasyl Kutschabsky, der von den Nazis eingesetzte Bibliothekar der Lubliner Staatsbibliothek, wollte 6 Bücherkisten nach Berlin senden. Ob die Sendung abgeschickt wurde und tatsächlich in Berlin agekommen war, ist nicht bekannt. Im BLHA gibt es keine Auskunft darüber. Nach Prof. Kopociowski besteht auch die Möglichkeit, dass ein Großteil vor dem Einmarsch der sowjetischen Truppen nach Warschau, Schlesien oder Prag "evakuiert" worden ist.
(Quelle: https://forward.com/culture/books/381537/the-mystery-behind-the-lost-books-of-a-cherished-lublin-yeshiva/)
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Jüdische Gemeinde Lublin (hat Erb*in / Rechtsnachfolger*in)
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